Bei jedem Spamfilter kann es vorkommen, dass Spam durchrutscht oder eine echte Nachricht fälschlicherweise als Spam eingestuft wird. Rspamd bietet über das Webinterface die Möglichkeit, trainiert zu werden. Hier kann man einfach den Quellcode jeder E-Mail kopieren und Rspamd mitteilen, ob es sich dabei um Spam (SPAM) oder um eine legitime Nachricht (HAM) handelt. Dieses Vorgehen ist jedoch ungeeignet, um den Spamfilter effektiv zu trainieren.
Wünschenswert wäre folgende Lösung: Immer wenn ein Benutzer eine E-Mail in den Ordner „Junk“ verschiebt, sollte diese E-Mail automatisch von Rspamd als Spam gelernt werden. Zusätzlich sollte jede E-Mail, die der Benutzer aus dem „Junk“-Ordner herausholt, als Ham gelernt werden.
Genau dieses Szenario möchte ich hier kurz beschreiben. Das Hostsystem ist ein FreeBSD; Linux-User müssen daher bei den Pfaden wie /usr/local aufpassen! Ebenfalls lauscht mein Rspamd-Worker nicht auf einem Unix-Socket, sondern auf der IP 127.0.0.3, da er in einer Jail-Umgebung läuft.
Um etwas mehr Ordnung in meinem IMAP Postfach zu halten nutzen ich ein kleines Python Skript cleanup-maildir https://www.freshports.org/mail/cleanup-maildir/. Dieses Skript läuft jede Nacht und sortiert automatisch alle E-Mails die älter sind als 365 Tage aus meinem Posteingang (inbox) sowie meinen Gesendeten E-Mails ins Archive. Dabei sortiert es die Mails automatisch in Unterordner mit dem Jahres und Monatsnamen, damit ich die E-Mails schneller finden kann.
Zum Beginn lief es nur als cronjob auf meinem Postfach, inzwischen sammelt es sich die Benutzer, den MailBox Pfad sowie die Option ob es laufen soll oder nicht (autoarchive=0|1) aus dem LDAP Server.
Den grundlegenden Aufruf des Skriptes möchte ich kurz mit euch teilen!
sudo -u vmboxuser lässt den Befehl als der Nutzer laufen, welcher bei mir übergreifen Zugriff auf die Postfächer hat. –age=365 sagt, dass nur E-Mails älter 365 Tage angefasst werden sollen. –archive-folder=’Archive.Inbox/Sent‘ gibt die Zielordner im Postfach an. –maildir-root='[…]‘ das Postfach (Domain und Postfachname kommen normalerweise als Variable aus dem LDAP). archive sagt dem Skript, dass archiviert werden soll. Man könnte auch löschen oder ähnliches. “ ist der Default also die Inbox ‚Sent/‘ sind die gesendeten E-Mail.
Die entstehende Ordnerstruktur im Postfach ist dann:
Tjo… Läuft seit Jahren sehr gut und räumt die Postfächer automatisch auf.
Schon spricht Postfix TLS 1.3 mit anderen Server und beide Dienste sind in der Lage dieses mit Clients zu sprechen!
Test für smtp:
$ openssl s_client -starttls smtp -crlf -connect smtp.kernel-error.de:25
---
No client certificate CA names sent
Peer signing digest: SHA256
Peer signature type: RSA-PSS
Server Temp Key: X25519, 253 bits
---
SSL handshake has read 3944 bytes and written 404 bytes
Verification: OK
---
New, TLSv1.3, Cipher is TLS_AES_256_GCM_SHA384
Server public key is 4096 bit
Secure Renegotiation IS NOT supported
Compression: NONE
Expansion: NONE
No ALPN negotiated
Early data was not sent
Verify return code: 0 (ok)
---
Test für imap:
$ openssl s_client -connect imap.kernel-error.de:993 -crlf
---
No client certificate CA names sent
Peer signing digest: SHA256
Peer signature type: RSA-PSS
Server Temp Key: X25519, 253 bits
---
SSL handshake has read 3944 bytes and written 404 bytes
Verification: OK
---
New, TLSv1.3, Cipher is TLS_AES_256_GCM_SHA384
Server public key is 4096 bit
Secure Renegotiation IS NOT supported
Compression: NONE
Expansion: NONE
No ALPN negotiated
Early data was not sent
Verify return code: 0 (ok)
---
So sieht ein Logfile doch schon viel mehr nach 2019 aus, oder?
Feb 15 16:05:43 smtp postfix/smtp[7475]: Verified TLS connection established to mx1.freebsd.org[2610:1c1:1:606c::19:1]:25: TLSv1.3 with cipher TLS_AES_256_GCM_SHA384 (256/256 bits) key-exchange X25519 server-signature RSA-PSS (4096 bits) server-digest SHA256
Benutzer sind, wie der Name schon treffend beschreibt, Menschen welche etwas benutzen. Dieses bedeutet nicht dass sie es verstehen oder gar „montieren“ können. Sie möchten es einfach nur benutzen und dieses sollen sie auch.
Betreibt man einen Mailserver und verteilt Postfächer an seine Benutzer, kommt man extrem schnell an den Punkt dass die Benutzer ihre Postfächer nutzen wollen 😛 Sie möchten ihr neues Postfach in ihren E-Mail Client (wir sagen MUA) einbinden. Nur wie?!?
Ja klar nun kann man bebilderte Anleitungen oder besser noch Anleitungsvideos anfertigen und diese seinen Benutzer zugänglich machen. Sehr oft muss denn noch am Ende jemand das Postfach einbinden oder es wird nach einer Fehlerdiagnose festgestellt dass der Benutzer keine E-Mails versenden kann, weil er sich nicht am Postausgangsserver anmeldet. Einfacher wäre es doch, wenn sich der MUA selbst konfigurieren würde, oder? ADS Mitglieder welche von einem Exchangeserver bedient werden, kennen die Luxusversion… Kunden der großen Freemailer wie GMX, Google, Yahoo usw. kennen es ebenso. Diese geben in ihrem MUA nämlich maximal 3 Dinge an. Ihren Namen, E-Mail Adresse und das Kennwort. Also alles Dinge die ein normaler Benutzer angeben können sollte.
Wie läuft diese automatische Konfiguration nun bei Microsoft Outlook ab? Nun, da es eine ganze Latte an Möglichkeiten gibt Outlook die Konfiguration unter zu schieben, fragt Outlook diese ganz brav der Reihe nach ab. Bekommt er von einer der Stellen eine Konfiguration probiert Outlook diese aus. Klappt alles, ist die Einrichtung fertig, klappt etwas nicht, geht es in der Liste weiter. Ich fasse mal kurz zusammen:
1 – Ist der Computer Mitglied einer Domäne, wird die E-Mail Adresse vom Active Directory abgerufen.
2 – Der DNS Name des Exchangeservers wird abgerufen.
3 – SCP (Service Connection Point) Suche und Suche nach dem passenden AutoConfig Servers. Dann mit diesen Daten eine Verbindung herstellen. Fertig….
4 – Klappt dieses nicht, wird versucht im DNS einige Domainnamen aufzulösen und dort nach einer autodiscover.xml XML-Datei gesucht. Gesucht wird dabei hier: a. https://ads-domäne/autodiscover/autodiscover.xml b. https://autodiscover.example.org/autodiscover/autodiscover.xml c. http://autodiscover.ads-domäne/autodiscover.xml d. DNS SRV-RECORD: _autodiscover._tcp.ads-domäne/examle.org
5 – Klappt dieses auch nicht, wird versucht auf dem Rechner eine XML Datei zu finden.
6 – Klappt dieses wieder nicht, es aber ein Exchange Server (Punkt 2) gefunden wurde, wird der manuelle Konfigurations-Wizard für Exchangeserver aufgerufen.
7 – Wurde kein Exchange Server gefunden dann wir der einfache Konfigurations-Wizard aufgerufen.
Möchte man nun seinen Outlook Client automatisch alle nötigen Einstellungen für die Konfiguration seines Postfix / Dovecot-IMAP Servers finden lassen, klappt dieses wie folgt:
Wir haken einfach an punkt 4-b. ein. Wir sorgen also dafür dass es den Domainnamen autodiscover.example.org gibt oder halt ein passender SRV-RECORD vorhanden ist und dass dieser auf einen Webserver zeigt, welcher sich zuständig fühlt. Wenn wir nun noch dafür sorgen dass Outlook dort auch die XML-Datei autodiscover/autodiscover.xml abrufen kann sind wir schon ganz weit vorne 🙂
Zu beachten ist aber dass Outlook die Konfigurationsdatei nur dann abruft, wenn diese per https (SSL) zugänglich ist. Beim SRV-RECORD muss man wissen dass Outlook es als „Umleitung“ behandelt. Beim SRV-RECORD und bei allen anderen Umleitungen wird Outlook also ein kleines Fenster öffnen und den Benutzer fragen ob er wirklich dieser Umleitung zur Konfiguration folgen will oder nicht. Ist das SSL-Zertifikat für Outlook nicht gültig, wirft Outlook natürlich ebenfalls Meldungen raus.
Outlook wird geöffnet, der Wizard geht auf und Fragt was für ein Konto wir einrichten wollen. Dann würfelt der Benutzer seinen Namen, seine E-Mail Adresse (test@example.org) und sein Kennwort in den Wizard. Nun geht Outlook seine Testliste durch und sieht das es die Domain: autodiscover.example.org (japp hier greift Outlook immer auf den Domainteil der E-Mail Adresse zurück) gibt. Nun macht Outlook einen HTTP/HTTPS-POST an die Adresse https://autodiscover.example.org/autodiscover/autodiscover.xml in diesem Post übermittelt Outlook unter anderem die vom Benutzer eingegebene E-Mail Adresse (das wird uns später noch helfen!). Als HTTPS Antwort erwartet Outlook nun die autodiscover.xml mit der zu nutzenden Konfiguration.
Alles geil, oder? Na ja fast… Outlook wird nämlich als Anmeldename per Default den Teil der E-Mail Adresse vor dem @ nutzen. In diesem Fall also test. Müssen sich Benutzer mit der kompletten E-Mail Adresse anmelden, hat man nun ein Problem. Es gibt in der XML Beschreibung zwar die Möglichkeit einen <LoginName> zu setzten. Dieser wäre aber statisch. Sprich man kann hier nicht einfach eine Variable wie %e-mailadresse% einsetzten. Nun können wir uns denn noch den POST zunutze machen. Denn hier wird dem Webserver ja die E-Mailadresse (also der Benutzername) mitgeteilt. Ein php://input könnte also die Welt retten.
Jaaaa nun klingelt es schon bei einigen, richtig? Genau… Die Datei: autodiscover/autodiscover.xml ist in Wirklichkeit die Datei: autodiscover/autodiscover.xml.php. In der Konfiguration des VirtualHosts im Apache wird nur ein Alias gesetzt: Alias /autodiscover/autodiscover.xml /var/www/autodiscover/htdocs/autodiscover.php Damit unser Apache bei der Outlookfrage nach autodiscover.xml bei einem PHP-Script landet. Dieses fischt alle nötigen Informationen ab und bereitet sie entsprechend für Outlook auf.
Ich hoffe dieses kann dem einen oder anderen etwas helfen diesen AutoErmittlungsdienst zu verstehen. Bei Fragen, einfach eine E-Mail schicken 🙂
So nebenbei… Der Microsoft Lync 2013 Client sammelt über den A-RECORD autodiscover.example.org den Weg zum Exchangeserver ein. So kommt dieser auch an die Interne EWS-URL und die Externe EWS-URL.
Der Lync Client benötigt also für jede SMTP-Domäne zwei DNS RECORDS:
autodiscover IN CNAME exchangeserver.example.org.
_autodiscover._tcp IN SRV 0 0 443 exchangeserver.example.org.
Ich muss beim Thema Microsoft Lync aber die Hände heben. Ich kenne hier aber jemanden an den ich Anfragen weiterleiten könnte 🙂
Zertifikat angepasst und per SNI passen eingebunden. So alte Clients haben dann also Pech! 😀 Als kleine Tipp für die eigenen Tests, ein kleines Tool von Microsoft selbst:
Dort müsste der Exchange ActiveSync Autodiscover alle eure Wünsche erfüllen können!
Auf mehrfachen Wunsch, hier nun noch einmal die autodiscover.php als copy & paste Version:
<?
/*
Open Source Autodiscover implementation in PHP.
Version: 1.0
Tested with:
- Microsoft Exchange Remote Connectivity Analyzer (1.3)
- iOS 4.3.5
- Outlook 2010 (SP0)
- Android 2.3.3
Allows auto configuration of ActiveSync and Outlook (or any other MUA that has
autodiscover support).
Example Apache vhost configuration (SSL is required for Autodiscover):
<VirtualHost 1.2.3.4:443>
ServerName autodiscover.domain.com
ServerAdmin webmaster@domain.com
SSLEngine on
SSLCertificateFile /etc/apache/ssl/certs/apache.domain.com.crt
SSLCertificateKeyFile /etc/apache/ssl/private/apache.domain.com.key
# Force all requests to lowercase. Different MUAs, mobile devices etc
# request the Autodiscover URL in different cases.
RewriteEngine On
RewriteMap lc int:tolower
RewriteCond %{REQUEST_URI} [A-Z]
RewriteRule (.*) ${lc:$1} [R=301,L]
DocumentRoot /var/www/autodiscover/htdocs
<Directory />
Options +FollowSymLinks -Indexes
AllowOverride Options Indexes Limit FileInfo AuthConfig
</Directory>
Alias /autodiscover/autodiscover.xml /var/www/autodiscover/htdocs/autodiscover.php
ErrorLog /var/www/autodiscover/logs/error.log
CustomLog /var/www/autodiscover/logs/access.log combined
</VirtualHost>
------------------------------------------------------------------------------
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warranty. In no event will the authors be held liable for any damages
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including commercial applications, and to alter it and redistribute it
freely, subject to the following restrictions:
1. The origin of this software must not be misrepresented; you must not
claim that you wrote the original software. If you use this software
in a product, an acknowledgment in the product documentation would be
appreciated but is not required.
2. Altered source versions must be plainly marked as such, and must not be
misrepresented as being the original software.
3. This notice may not be removed or altered from any source distribution.
David Ramsden david {at} 0wned {dot} it
------------------------------------------------------------------------------
*/
// For other supported protocols and more protocol settings, see:
// http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc511507.aspx
// Get contents of request made to Autodiscover.
$request = file_get_contents("php://input");
preg_match("/\<EMailAddress\>(.*?)\<\/EMailAddress\>/", $request, $email_address);
/*** Begin Configuration ***/
// ActiveSync URL.
$_CONFIG['MobileSync']['Url'] = "https://www.kernel-error.de/Microsoft-Server-ActiveSync";
// IMAP configuration settings.
$_CONFIG['IMAP']['Server'] = "imap.kernel-error.de";
$_CONFIG['IMAP']['Port'] = "993";
$_CONFIG['IMAP']['SSL'] = "on";
$_CONFIG['IMAP']['SPA'] = "off";
$_CONFIG['IMAP']['AuthRequired'] = "on";
$_CONFIG['IMAP']['LoginName'] = $email_address[1];
// SMTP configuration settings.
$_CONFIG['SMTP']['Server'] = "smtp.kernel-error.de";
$_CONFIG['SMTP']['Port'] = "465";
$_CONFIG['SMTP']['SSL'] = "on";
$_CONFIG['SMTP']['SPA'] = "off";
$_CONFIG['SMTP']['AuthRequired'] = "on";
$_CONFIG['SMTP']['LoginName'] = $email_address[1];
/*** End Configuration ***/
// XML document heading.
header("Content-Type: text/xml");
echo "<?xml version=\"1.0\" encoding=\"utf-8\"?>\n";
// Get the schema from the request.
preg_match("/\<AcceptableResponseSchema\>(.*?)\<\/AcceptableResponseSchema\>/", $request, $schema);
// Determine the type of device requesting Autodiscover.
if (preg_match("/\/mobilesync\//", $schema[1]))
{
// Mobile device.
preg_match("/\<EMailAddress\>(.*?)\<\/EMailAddress\>/", $request, $email_address);
?>
<Autodiscover xmlns="http://schemas.microsoft.com/exchange/autodiscover/responseschema/2006">
<Response xmlns="<? echo $schema[1]; ?>">
<Culture>en:en</Culture>
<User>
<DisplayName><? echo $email_address[1]; ?></DisplayName>
<EMailAddress><? echo $email_address[1]; ?></EMailAddress>
</User>
<Action>
<Settings>
<Server>
<Type>MobileSync</Type>
<Url><? echo $_CONFIG['MobileSync']['Url']; ?></Url>
<Name><? echo $_CONFIG['MobileSync']['Url']; ?></Name>
</Server>
</Settings>
</Action>
</Response>
</Autodiscover>
<?
}
else if (preg_match("/\/outlook\//", $schema[1]))
{
// MUA (mail client).
?>
<Autodiscover xmlns="http://schemas.microsoft.com/exchange/autodiscover/responseschema/2006">
<Response xmlns="<? echo $schema[1]; ?>">
<Account>
<AccountType>email</AccountType>
<Action>settings</Action>
<?
// Loop through each configured protocol.
while(list($protocol, $settings) = each($_CONFIG))
{
// Skip ActiveSync protocol.
if ($protocol == "MobileSync") continue;
?>
<Protocol>
<Type><? echo $protocol; ?></Type>
<?
// Loop through each setting for this protocol.
while(list($setting, $value) = each($settings))
{
echo "\t\t\t\t\t\t\t<$setting>$value</$setting>\n";
}
?>
</Protocol>
<?
}
?>
</Account>
</Response>
</Autodiscover>
<?
}
else
{
// Unknown.
list($usec, $sec) = explode(' ', microtime());
?>
<Autodiscover xmlns="http://schemas.microsoft.com/exchange/autodiscover/responseschema/2006">
<Response>
<Error Time="<? echo date('H:i:s', $sec) . substr($usec, 0, strlen($usec) - 2); ?>" Id="2477272013">
<ErrorCode>600</ErrorCode>
<Message>Invalid Request</Message>
<DebugData />
</Error>
</Response>
</Autodiscover>
<?
}
?>
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